Freitag, 7. Juli 2023

Italien- Toskana II

Wir erreichen die Hauptstadt der Toskana über Landstrassen und fahren zu unserem gewählten Campingplatz il Poggetto, welcher sich als grosses Feriendorf oder auch Freizeitanlage entpuppt. Es befindet sich 20 Kilometer südlich von Florenz und der Bus nach Florenz hält vor dem Eingang. Die Anlage wird von der Familie von Marcello seit drei Generationen betrieben. Der Empfang ist äusserst freundlich und herzlich. Die Familie gehört zu den Landrover Fans und somit wird das Camionette von Babo, Papa und Figlio bestaunt. 

Das Feriendorf liegt in den toskanischen Feldern zwischen Olivenbäumen und den Weinbergen des Chianti. Wir bekommen ein schattiges Plätzchen. Am zweiten Tag erleben wir einen Überfall von drei ungarischen Grossraumcampern, die grosskotzig unsere Terrasse erobern wollen. Marcello schreitet sofort ein und verbannt die Scherenschleifer nach längerem Disput an den äussersten Rand der Anlage. Das Geschrei ist gross. Warum die Schweizer und wir nicht?

Während der Anfahrt nach Florenz lassen wir die alten und atemberaubenden Etrusker Städte Sorano, Sovana und Pitigliano diesmal nebenbei. Andererseits könnte man sich an diesen charmanten Dörfchen auf dem Rücken zerklüfteter Felsformationen aus gelbgrauem Tuffgestein kaum satt sehen.

In Florenz zieht es uns zur Piazza Michelangelo, die stadtnahe etwas südöstlich auf einem kleinen Hügel liegt. Der Aufstieg gestaltet sich aufgrund der Temperatur von 35 Grad nicht völlig harmlos oder elegant. Die Lunge rasselt. Die  Aussicht ist aber hier schlichtweg phänomenal. Man übersieht auf einem Blick die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Fluss Arno fliesst gemächlich unter den vielen Brücken durch. Bei diesen sticht vor allem der Ponte Vecchio hervor.

In den Uffizien und an vielen Orten sind sehr viele, wirklich sehr viele, viele Menschen. Sie sind zu tausenden unterwegs und taumeln betäubt oder erschöpft in Gruppen den verschieden farbigen Fähnchen hinterher. Alles verstopft. Babylonisches Stimmengewirr. Wir besuchen die Uffizien diesmal nicht – man sieht vor Leuten eh nix. Das Bild der Nymphe Simmonetta Vespucci von Sandro Botticelli hängt hier leider eh nicht, das Gemälde hängt im Steidel Museum in Frankfurt – Aha. Simmonetta galt damals als schönste Frau von Florenz, viele sagen von ganz Italien.

Florenz ist die Stadt der Kultur und insbesondere der Renaissance. Die Malerei, die Bildhauerei und die Architektur haben hier ihre Wurzeln. Die Künstler Leonardo da Vinci, Michelangelo, Giottos, Dantes, Ghiberti, Donatellos, Botticelli, etc. haben hier gewirkt. Americo Vespucci war Bürger von Florenz, Navigator und Seefahrer und hat dem heutigen America den Namen gegeben. In dieser Zeit hatte in Florenz die Familie der Medici das Sagen. Die Familie hat auch 3 Päpste gestellt. Sie hat diese Künstler äusserst grosszügig gesponsert. Sie war sehr einflussreich und die Geldgeberin der Renaissance. Auch wenn heute italienische-politische Strömungen dies kleinreden wollen. Die Familie gilt offiziell in Italien als ausgestorben – was völlig falsch ist. Die Nachkommen haben einfach keine Macht und keinen finanziellen Rückhalt mehr. Die Familie wurde über Jahrhunderte nach und nach enteignet und musste auf politischen Druck der Region und der Stadt Besitztümer „schenken“.

Für uns zählt Florenz zu den schönsten Städten der Welt.

Landschaften vor Florenz


 
Ordenskirche Croce der Franziskaner


Dom Maria del Fiore






Ghibertis Bronzetüren mit Einblick ins Paradies


Ponte Vecchio mit Goldschmied Läden

...vorsorglich habe ich der Maria die Kreditkarte versteckt...

Ponte San Trinita

Ponte Vecchio

Forte di Belvedere

Veranda des Restaurants Il Poggetto

Spezialität: Coccoli, Stracchini und Prosciutto di Parma





Leute, das war's: eine schöne Italien Rundreise


Fluss Setta beim Camping Riva del Setta in Rioveggio, Natur pur!

die beste aller Ehefrauen

bald zuhause; Zugersee von der Autobahn aus !

Dienstag, 4. Juli 2023

Italien - Toskana I

 

Vom Tyrrhenischen Meer, über Orbetello und Grosseto geht der Weg weiter. Wir fahren in das eindrucksvollste und schönste Gesamtkunstwerk Europas ein. Die Toskana ruft uns! Neben dem Monte Amiata durch die weiten Ebenen der fruchtbaren Maremmen verläuft die gemächliche Fahrt in die Hügellandschaft. Mit bereits vielen Eindrücken erreichen wir Siena. Ausserhalb der Stadtmauern von Siena zeigt sich das Umland mit seinen wohlbestellten Felder und den darin arbeitenden Bauern. Auf einem gerundeten Hügel nahe der Stadt errichten wir unseren Ausgangspunkt für unsere Erkundigungen. Inmitten dieser pittoresken Landschaft betreibt Roberto seinen kleinen und beschaulichen Campingplatz La Montagnola nahe Sovicille – eine herrliche 20 Minuten Busfahrt weg von Siena. Hier kommen eine prachtvolle und üppige Vegetation, mittelalterliche Weiler, romanische Kirchen, Abteien und Burgen zusammen.

Aktuell wird in Siena das Fest Palio vorbereitet. Es findet auf der Piazza del Campo statt, der wohl schönsten Piazza Italiens statt. Es ist ein Reiterwettkampf rund um die Piazza. Wer ist wohl der schnellste Senesi auf dem Pferd? Die Tradition kommt aus dem Mittelalter und lässt ein wenig die Streitlust der stolzen Etrusker durchschimmern. Früher gab es anlässlich des Rennens sogar Schlägereien! Der Platz ist zugleich auch das städtische Zentrum. In den engen Gassen und Strässchen herrscht ein reges und emsiges Treiben.

Sehenswert ist zugleich der 700 Jahre alte Dom von Siena, der der heiligen Maria Assunta gewidmet wurde. Ein weiterer Höhepunkt ist die Bettelordenskirche Santo Francesco, die dem heiligen Franz von Assisi geweiht ist. Die ersten Mönche der Franziskaner entstammen aus einer Kirche von Siena.

die weiten Ebenen der Maremmen


idyllischer Campingplatz La Montagnola

eines der Stadttore von Siena



Piazza del Campo in Vorbereitung für das Fest Palio


Maria im Galopp beim Reiterwettkampf auf der Piazza del Campo...


...unterdessen hat Robert unter einem Bretterverschlag eine Gelateria entdeckt!





Dom von Siena


Bettelordenskirche Santo Francesco

...innen äusserst grosszügig aber trotzdem einfach gehalten

...nach 3 Tagen geht's weiter nach Florenz auf topfebenen Strassen!

 

Samstag, 1. Juli 2023

Italien - Tyrrhenisches Meer

 


Wir entscheiden uns am Tyrrhenischen Meer bei Tarquinia 4 Strandtage zu verbringen und finden im Camping Europing den idealen Platz. Es ist mit 32 Grad bereits sehr heiss. In Rom waren es bereits 35 Grad! In Tarquinia können wir unser Camionette unter hohen und schattigen Pinienbäumen platzieren. Es hat hier noch nicht so viele Leute und so geniessen wir diesen Aufenthalt sehr. Es sind eh nur italienische Familien mit ihren Campern und Zelten da. Der weit ausgedehnte und saubere Strand ist schnell erreichbar.

Am Schluss erleben wir noch eine Premiere mit Camionette. Aus einer nicht nachvollziehbaren Laune lässt Camionette am 4. Tag die gesamte Luft aus einem der hinteren Reifen – vermutlich haben wir ihm zu wenig Beachtung geschenkt! Die erste Reifenpanne überhaupt ist da! Wir hatten während der gesamten Afrika Reise nie eine Reifenpanne. So, und jetzt nach 4 Ruhetagen lässt unser Fahrzeug einfach die Luft raus. Der erholsame Radwechsel bei 32 Grad im Schatten auf sehr weichem und staubigem Pinienwaldboden kündigt sich an. Schweiss und Staub: panierter Robert. Das Rad wiegt schlappe 45 Kilogramm.

Am anderen Tag haben wir beim Gommista das Rad reparieren lassen, so haben wir wieder ein Reserverad - man weiss nie ...


...wunderschöner Strand...


...mit einer adretten Frau...





unsere Nachbarn auf dem Campingplatz: Barbie + Ken + Kinder !