Wir
erreichen die Hauptstadt der Toskana über Landstrassen
und fahren zu unserem gewählten Campingplatz il Poggetto, welcher sich als grosses Feriendorf oder auch Freizeitanlage
entpuppt. Es befindet sich 20 Kilometer südlich von Florenz und der Bus nach
Florenz hält vor dem Eingang. Die Anlage wird von der Familie von Marcello seit drei Generationen betrieben. Der Empfang ist äusserst freundlich und herzlich. Die Familie gehört zu den Landrover Fans und somit wird das Camionette von Babo, Papa und Figlio bestaunt.
Das Feriendorf liegt in den toskanischen Feldern zwischen Olivenbäumen und den
Weinbergen des Chianti. Wir bekommen ein schattiges Plätzchen. Am zweiten Tag
erleben wir einen Überfall von drei ungarischen Grossraumcampern, die grosskotzig
unsere Terrasse erobern wollen. Marcello schreitet sofort ein und verbannt die
Scherenschleifer nach längerem Disput an den äussersten Rand der Anlage. Das Geschrei ist gross.
Warum die Schweizer und wir nicht?
Während
der Anfahrt nach Florenz lassen wir die alten und atemberaubenden Etrusker
Städte Sorano, Sovana und Pitigliano diesmal nebenbei. Andererseits könnte man
sich an diesen charmanten Dörfchen auf dem Rücken zerklüfteter Felsformationen aus
gelbgrauem Tuffgestein kaum satt sehen.
In
Florenz zieht es uns zur Piazza Michelangelo, die stadtnahe etwas
südöstlich auf einem kleinen Hügel liegt. Der Aufstieg gestaltet sich aufgrund
der Temperatur von 35 Grad nicht völlig harmlos oder elegant. Die Lunge
rasselt. Die Aussicht ist aber hier
schlichtweg phänomenal. Man übersieht auf einem Blick die wichtigsten
Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Fluss Arno fliesst gemächlich unter den
vielen Brücken durch. Bei diesen sticht vor allem der Ponte Vecchio hervor.
In
den Uffizien und an vielen Orten sind sehr viele, wirklich sehr viele, viele Menschen.
Sie sind zu tausenden unterwegs und taumeln betäubt oder erschöpft in Gruppen
den verschieden farbigen Fähnchen hinterher. Alles verstopft. Babylonisches
Stimmengewirr. Wir besuchen die Uffizien diesmal nicht – man sieht vor Leuten
eh nix. Das Bild der Nymphe Simmonetta Vespucci von Sandro Botticelli hängt
hier leider eh nicht, das Gemälde hängt im Steidel Museum in Frankfurt – Aha. Simmonetta galt damals als schönste Frau von Florenz, viele sagen von ganz Italien.
Florenz
ist die Stadt der Kultur und insbesondere der Renaissance. Die Malerei, die
Bildhauerei und die Architektur haben hier ihre Wurzeln. Die Künstler Leonardo
da Vinci, Michelangelo, Giottos, Dantes, Ghiberti, Donatellos, Botticelli, etc.
haben hier gewirkt. Americo Vespucci war Bürger von Florenz, Navigator und Seefahrer und hat dem heutigen America den Namen gegeben. In dieser Zeit hatte in Florenz die Familie der Medici das
Sagen. Die Familie hat auch 3 Päpste gestellt. Sie hat diese Künstler äusserst
grosszügig gesponsert. Sie war sehr einflussreich und die Geldgeberin der
Renaissance. Auch wenn heute italienische-politische Strömungen dies
kleinreden wollen. Die Familie gilt offiziell in Italien als ausgestorben – was völlig
falsch ist. Die Nachkommen haben einfach keine Macht und keinen finanziellen
Rückhalt mehr. Die Familie wurde über Jahrhunderte nach und nach enteignet und
musste auf politischen Druck der Region und der Stadt Besitztümer „schenken“.
Für
uns zählt Florenz zu den schönsten Städten der Welt.
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Landschaften vor Florenz
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Ordenskirche Croce der Franziskaner
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Dom Maria del Fiore
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Ghibertis Bronzetüren mit Einblick ins Paradies
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Ponte Vecchio mit Goldschmied Läden
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...vorsorglich habe ich der Maria die Kreditkarte versteckt...
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Ponte San Trinita
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Ponte Vecchio
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Forte di Belvedere
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Veranda des Restaurants Il Poggetto
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Spezialität: Coccoli, Stracchini und Prosciutto di Parma |
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Leute, das war's: eine schöne Italien Rundreise |
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Fluss Setta beim Camping Riva del Setta in Rioveggio, Natur pur! |
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die beste aller Ehefrauen |
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bald zuhause; Zugersee von der Autobahn aus ! |
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