Samstag, 30. Juni 2018

Polen - Der Süden


Degustation in der Tyskie Brauerei


Nach Krakau führt unser Weg direkt unter die Erde. Wir erkunden mit einem polnisch sprechenden Führer die Kapalnia Soli (Salzbergwerk Wieliczka), eine der ältesten Salzminen Europas. Die Schlange vor dem Ticketschalter für Polen war ein Bruchteil dessen was am Schalter für Touristen los war. Das Salzbergwerk: 700 Jahre alt, 300 Kilometer Gänge, 2000 Kammern und 330 Meter tief. Die Salzsiederei in der Gegend von Wieliczka ist somit  sehr alt.  Als die Salzquellen zur Mitte des 13. Jahrhundert erschöpft waren, wurde unter Tage nach Salzsole gesucht und dabei die Steinsalzlagerstätte entdeckt.


Zuerst lässt uns unser Führer die schmale Holztreppe 50 Etagen runtersteigen. Werden wir hier je wieder lebendig rauskommen? Zum Glück wacht über uns an vielen Orten die katholische Kirche. Altarräume, das letzte Abendmahl, Josef und Maria mit heiligem Kind und viele weitere Skulpturen aus reinem Salz begleiten unsere Erkundigungen. Zum Schluss bringt uns ein sehr alter, sehr enger Metall-Aufzug ratternd und rasend schnell wieder ans Tageslicht zurück.


Die Tyskie Brauerei, eine der grössten und renommiertesten Bierbrauereien Polens stellt uns auf dem Gelände einen Stellplatz für unser Camionette zur Verfügung. Nach der hemmungslosen Degustation im hauseigenen Tyskie Pub ist die Fahrbereitschaft nicht mehr gegeben. In Polen gilt 0% (Null)!


Natürlich sind wir auch zum Konzentrationslager Auschwitz I (Oswiecim) gefahren. Unmittelbar in der Nähe sind auch die beiden anderen Lager Birkennau (Auschwitz II) sowie Monowitz (Auschwitz III). 1.6 Millionen Menschen fanden hier den Tod. Maria hat das Lager besucht während Robert draussen am Camionette wartete. Bereits bei den afrikanischen Sklavenburgen in Ghana hatte er gekniffen. Die Aura, welche solche schrecklichen Orte auf ihn ausstrahlt, erträgt er nicht.


Nach all der Kultur und den Sehenswürdigkeiten der letzten Woche erholen wir uns in am Turawa See mit hübschen Sandstrand. Der See liegt  im idyllischen Natur-Park   Jezoro Turawskie (120 Kilometer östlich von Breslau, im Grünen). Unser Garmin Navi spielte uns vorher einen bühnenhaften Streich. Wir erreichen dieses Camp vom Süden über enge Bum-Bum Radfahrerwege. Vom Westen aber läuft eine arschglatte Teerstrasse von Opole aus….



Salzbergwerk Wieliczka

unterirdische Kapelle aus reinem Salz

unterirdischer Andachtsraum



unterirdischer See im Salzbergwerk

riesige Holzkonstruktionen gegen Einsturz im Salzbergwerk

Bierdronka: hier haben wir Grundnahrungsmittel eingekauft

Auschwitz: HALT - Ausweise vorzeigen!

israelischer Offizier salutiert vor dem Lagereingang Auschwitz I: "Arbeit macht frei"

1.6 Millionen Tote

...unheimlich bedrückend...




altes Werbeauto Tyskie



hinten rechts war unser Privatstrand am Tuwara-See



Montag, 25. Juni 2018

Polen - Krakau


Das Wahrzeichen von Krakau: Wawel Palast


Während sich die Altstadt von Warschau prächtig, schön und vor allem strukturiert präsentiert, zeigt Krakau ein anderes Bild: hübsch, nett, adrett, historisch und in sich abgeschlossen. Krakau ist über tausend Jahre alt, man riecht hier fast an jeder Strassenecke die Geschichte des ehemaligen politischen Zentrums Polens. Die Intelligenz Polens war hier vereint, eine der ersten Universitäten von Europa wurde hier gegründet (vor Oxford und Cambridge, die ETH Zürich wird erst fast 500 Jahre später gegründet). Nikolaus Kopernikus studierte hier. Er gegen die katholische Kirche: die Erde dreht sich um die Sonne und nicht umgekehrt!

Der Machteinfluss der katholischen Kirche zeigt sich an der Anzahl und Üppigkeit der pompösen Kirchen. Insbesondere die Marienkirche zeigt sich innen reich, schwer, opulent und fast furchteinflössend. Wie müssen diese Kirchen im Mittelalter wohl auf die einfachen und armen Bürger gewirkt haben? Du sollst keine Götzen anbeten...!? Tja, die Macht und Einflussnahme der katholischen Kirche ist in dieser Zeit gut vorstellbar und unübersehbar.

Der Marktplatz im Zentrum der Altstadt (200m x 200m) wirkt hier neben dieser Kirche locker, aufgeräumt und modern. Von hier laufen hübsche Gassen mit schön restaurierten Bürgerhäusern. Gaukler, Zauberer, Musiker und andere Künstler sorgen für Unterhaltung für Gross und Klein. Kneipen und feine Restaurants vervollständigen das stimmungsvolle Ambiente. Neben Polnisch spricht man hier natürlich gutes Englisch und kein Deutsch! Vielleicht historisch bedingt? Wer weiss? Die Pferde vor den hübschen Kutschen tragen hinten noch keine unansehnlichen Körbe wie in Wien. Sie schei...n noch in voller Zufriedenheit direkt auf den herrlichen Steinboden. Putzmänner reinigen permanent die Altstadt von den Hinterlassenschaften der Pferde, Tauben, Hunde und natürlich der Touristen.

Das Camp Clepardia ist unser Zuhause und wir geniessen jeden Tag den Duft der zig-tausend Lindenbäume. Der Lindenbaum scheint uns der Nationalbaum Polens zu sein. Polen ist ein Land der Bäume und unter all diesen herrlichen Bäumen hat der Lindenbaum eine herausragende Stellung.



Cecilia Gallerani, gemalt von Leonardo da Vinci
(im Besitz des polnischen Staates, wunderschön)


goldiger Lamborghini mit Littauer Kennzeichen, gesehen in Krakau


goldige Frau, mit Schweizer Kennzeichen, gesehen in Krakau




links: Marienkirche


Tuchhallen

Bronce-Modell von der Altstadt Krakau






Marienkirche


hübsches Restaurant






Veteranen










Camping Clepardia in Krakau; jeder Platz mit Blumen geschmückt

Zufahrt über die Wisla