West-Sahara – Atlantik-M’Siet-Assa
– Wir fahren auf der Küstenstrasse entlang des Atlantiks nach Tarfaya und bis kurz
vor Laayoune. Das Wetter ist sehr windig, auch ist es uns zu kalt. Wir entschliessen
uns Richtung Osten in die Wüste einzufahren. Wir erreichen M’Siet und sehen vor
diesem Dorf an einem idyllischen See die ersten Flamingo-Schwärme. Sie haben
sich in das wärmere Landesinnere zurückgezogen. Sie halten sich bei den von den
schweren Regenfällen vom vergangenen Dezember 2014 gebildeten Seen auf. Wir
geniessen die vorbeiziehenden, wechselnden Wüstenlandschaften.
Mit viel Mühe und viel
Navigationshilfe finden wir vor M’Siet
die unscheinbare Piste nach Assa. Die 350 Kilometer lange Piste nach Zag ist
momentan nicht gut zu befahren. Wir nehmen die nördliche von den beiden. Das
Unwetter vom Dezember hat seine Spuren an diesen einfachsten Pisten
hinterlassen. Nach 20 Kilometer erreichen wir einen frisch gebildeten und
mehrere km² grossen See. Er versperrt uns den Weg und wir entscheiden uns links
zwischen See und den Berghängen durchzufahren. Es haben sich tiefe Querrinnen
gebildet und das Camionette muss bis 120 cm hohe Erd- und Steinwälle
überfahren. Endlich erreichen wir das Ende des Sees, wir atmen erleichtert auf.
Ein paar Kilometer weiter führt die von uns wieder gefundene Piste von der
Senke weg steil einen Bergkamm hinauf. Geschiebe und Geröll machen die
Bergpiste gefährlich rutschig. Die Schräglage vom Camionette drückt auf die
Stimmung. Der Grossteil der Bergpiste ist weggerutscht.
Kurz vor dem Bergkamm sehen wir
heute das erste Auto, das uns entgegen kommt. Es ist ein normaler Land Rover, der
von dieser extrem schrägen Bergpiste seitlich weggeglitten ist. Ein Marokkaner
mit zwei Frauen. Sie sind am Bergen des Fahrzeuges. Aufgrund des Unfalls musste in diesem Gelände auch ein Reifen gewechselt werden. Es ist bereits am Dämmern.
Wir versuchen zu helfen da wir eh nicht vorbeikommen. Die Nerven vom Marokkaner
liegen blank. Anstatt das Fahrzeug auf die Piste zurück zu bringen entscheidet er
sich über Stock und Stein direkt in die Senke zu fahren. Ein gefährliches
Unterfangen! Robert und seine beiden aufgeregten Frauen versuchen ihn davon
abzubringen. Es nützt nichts. Er fährt los und beide Frauen rufen nach Allah und
beten laut drauflos. Wir sind sprachlos aber er kommt mit viel Glück durch. Das
Knallen und Krachen vom Aufschlagen seines Land Rover hören wir heute noch. Er
erzählt uns später mit seinen Händen dass ein Weiterfahren für uns äusserst
gefährlich ist! Nach dem Gesehenen glauben wir ihm. Er ist unser himmlischer Schutzengel
der von Assa bis hierher durchgefahren ist um uns am Durchfahren dieser
Scheisspiste abzubringen. Zwischenzeitlich ist es dunkel und wir übernachten im
Auslauf der Senke. Am anderen Tag fahren wir vorsichtig zurück und umfahren die
grauslige Route.
Wir haben ja in der Wüstenstadt Assa mit unseren Österreichern,
Susanne und Karl, abgemacht!
|
Auberge in der West-Sahara am Atlantik |
|
Festung in Tarfaya |
|
Militäranlage in Tarfaya |
|
...jetzt geht es in die Sahara... |
|
kurz vor M'Siet |
|
Flamingo Schwärme |
|
M'Siet - hinten geht die Bergpiste nach Zag |
|
zwischen M'Siet und Assa |
|
...aufstehen in der West-Sahara... |
|
...und einfach geniessen... |
|
...toll sieht's aus... |
|
Vegetation in der Wüste sobald etwas Regen gekommen ist |
|
Wüstenboden |
|
marokkanischer Land Rover in Not |
|
marokkanische Trio nach der Land Rover Bergung - sie können wieder lachen! |
|
...verdammt nahe am See... |
|
manchmal etwas abschüssig |
|
Holzfeuerungsdusche in einer Oase (Robert hat für Maria ordentlich eingefeuert) |